5 tolle Sehenswürdigkeiten im Sarntal

    Im Norden sanft und weit geschwungen, im Süden zu einer schroffen Schlucht verengt: Das gut 45 Kilometer lange Südtiroler Sarntal zwischen dem Penser Joch bei Sterzing und der Landeshauptstadt Bozen zeigt sich nicht nur geografisch vielseitig, auch in kultureller Hinsicht ist die Gegend erstaunlich abwechslungsreich. In der mit über 300 km² Fläche und 28 Ortsteilen größten gleichnamigen Gemeinde Sarntal gibt es allerhand zu sehen und zu entdecken.

    Burg Reinegg: Eine der schönsten und besterhaltenen Burganlagen Südtirols

    Schloss Reinegg in Sarnthein (Sarntal)

    Foto: Bbb auf wikivoyage shared, CC BY-SA 1.0

    Bereits seit 1938 im Besitz einer reichen römischen Aristokratenfamilie ist die im Jahr 1263 erstmals urkundlich erwähnte Burg Reinegg bei Sarnthein heutzutage leider nur von außen zu besichtigen. Zahlreiche Sagen und Legenden ranken sich um das altehrwürdige Gemäuer, so sollen etwa die Hunnen die Burg im 4. Jahrhundert über mehrere Jahre erfolglos belagert haben. Als die asiatischen Belagerer dachten, die Burgbewohner seien endlich ausgehungert, warfen diese ihnen sogar einen gebratenen Ochsen hinab. Darüber gibt es diverse lange unterirdische Gänge zu teils Hunderten von Metern entfernten Bauernhöfen in der Umgebung. Im obersten Stockwerk des Burgfriedes soll außerdem ein sehr großer schwerer Stein lagern, der niemals durch den engen Treppenaufgang gepasst hätte, sondern stattdessen angeblich von Hexen dorthin befördert wurde.

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    Ansitz Kränzelstein: Wo einst eine Hexe ihren Spießrutenlauf absolvieren musste

    Kränzelstein in Sarnthein (Sarntal)

    Kränzelstein von Südwesten. Foto: Von LeitzscheEigenes Werk, CC0

    Auch über den mittelalterlichen Wohnturm, der im Jahr 1295 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, wird in der Region Sarnthein Geheimnisvolles und Sagenhaftes berichtet. An dem mächtigen Turm soll die als als „Pachler Zottl“ bekannte lokale Hexe Barbara Pachlerin auf dem Weg zu ihrem Prozess auf Burg Reinegg Anfang des 16. Jahrhunderts vorbei an der wütenden Bevölkerung vorbei gebracht worden sein. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts war der Turm im Besitz der Grafen von Sarnthein, seit 1950 steht er unter Denkmalschutz, 2016 kaufte sie Gemeinde das Gebäude um es in Zukunft aufwendig sanieren zu lassen, damit es wieder regelmäßig besichtigt werden kann.

    Schloss Runkelstein: Die Fresken von historischen Helden zieren die Wände

    Hoch über der Eingang zum Sarntal bei der 7000-Einwohnergemeinde Ritten thront seit 1237 Schloss Runkelstein, die mehrfach umgebaute, erweiterte und modernisierte Anlage befindet sich seit 1893 im Besitz der Gemeinde Bozen. Besucht und besichtigt wird der imposante Bau vor allem wegen des kulturgeschichtlich ungemein bedeutenden Freskenzyklus aus der Zeit zwischen dem späten 14. bis frühen 15. Jahrhundert. Auf den detaillierten und erstaunlich gut erhaltenen Wandmalereien sind neben Sagengestalten wie Riesen und Zwergen antike Figuren wie zum Beispiel Alexander der Große, Julius Caesar, König David, König Artus und Karl der Große abgebildet.

    Der Sarner Kirchtag: Eines der größten Volksfeste in ganz Südtirol

    Schon seit Jahrhunderten kommen Menschen am ersten Septemberwochenende aus ganz Südtirol ins Sarntal, um dort mit den Einheimischen den Kirchtag zu feiern. Auf dem Festplatz „Haberleanger“ wird dann drei Tage lang von Samstag bis Montag fröhlich musiziert, gesungen und getanzt sowie natürlich auch ausgiebig gegessen und getrunken. Am letzten Tag, dem sog. „Kirchtagsmontag, findet auf dem Festplatz sowie im gesamten Ortszentrum ein großer traditioneller Bauernmarkt statt, auf dem man sich mit allerlei regionalen Spezialitäten aus Südtirol für zu Hause eindecken kann.

    Bozner Lauben: Das unverwechselbare urbane Wahrzeichen der Hauptstadt

    Die typischen Bozner Laubengänge stammen aus dem späten 12. Jahrhundert, als sie von den damaligen Bischöfen von Trient als Straßenmarktanlage im Zentrum der Stadt errichtet wurden. Bis heute logieren in den historischen Häusern hinter den Lauben traditionsreiche Unternehmen, die Keller werden teilweise schon seit ihrer Entstehung als Weinlager genutzt. Bei wirklich jedem Stadtrundgang durch Bozen sind die Lauben unverzichtbarer Bestandteil, fachlich geschulte Fremdenführer erläutern den Besuchern deren Entstehungsgeschichte.

    Das Sarntal ist durch seine lange Geschichte und seine authentischen Städte und Gemeinden ein perfekt geeigneter Ort um das unverfälschte Südtirol zu jeder Jahreszeit kennenzulernen. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Bozen kann das Sarntal auch bestens im Rahmen von Tagesausflügen erkundet werden.

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